ARCHITEKTUR UND TECHNIK (MA) – Einführung

Studio Almannai Fischer

Die Welt als Exposé

Die Projekte sind alle real. Sie sind entweder schon im Bau oder gerade im Verkauf – vielleicht sogar bis „Ende des Semesters“ fertig gestellt. Es geht um Eigentumswohnungen. Es geht um Sehnsüchte. Die Welt, in der wir uns bewegen ist die Welt von Exposés, von Kreditverträgen, von Hoffnungen und Versprechen, von Musterwohnungen und Sonderausstattungen. Von Bildern („aus Sicht des Illustrators“ …) und kleingedruckten Baubeschreibungen. Es ist nicht die Welt von Luxus. Sondern Convenience zum Preis fast von Luxus. Aber wir wollen uns gar nicht so lange mit Gesellschaftskritik in diesem Sinne beschäftigen. Die Welt ist wie sie ist. Das hindert uns aber nicht sie ausgehend davon ganz anders zu denken. Das ist vielleicht sogar besser als alles von Null auf zu denken. Und auch gar nicht mal utopisch oder überheblich visionär. Eigentlich nur ganz pragmatisch anders.

Unser Einstieg ist dabei zunächst einfach mal das „Umentwerfen“. Kleinere und größere Maßnahmen greifen in die Welt der Exposés und Entwürfe ein. Aber im Prinzip effizient und wirtschaftlich. Es geht uns auch nicht um (akademischen) Luxus. Am Ende – wie sehr es sich in Struktur und/oder Erscheinung auch unterscheiden mag – viel oder wenig – besteht doch die Hoffnung, die Welt der Exposés einmal umgedreht zu haben. Aber nicht aus Selbstzweck.

Die Welt als Programm

Oder anders betrachtet: Wir greifen bereits heute in gewissem Sinne einer Art notwendigem Umbau der heute entstehenden Strukturen vor. Wir vermuten, dass sie in ein paar Jahren nicht mehr zu den Bedürfnissen und (gesellschaftlichen) Notwendigkeiten passen werden. Notwendigkeiten, die eigentlich heute schon greifbar sind. Christoph Schlingensief hätte das ganz wahrscheinlich „Umbau 3000“ genannt – wir nennen es etwas bescheidener „Umbau 2035“ und machen uns am Ende eventuell doch frei von gewissen Zwängen dieses noch halbvirtuellen Bestandes. Eigentumsverhältnisse inbegriffen.

Die Welt der Technik

Systeme, Teil(bau)Systeme, fragmentarische Systeme bestimmen unser Bauen. Die oftmals beklagte Einschränkung durch sie möchten wir in intensiver – fast affirmativer Hinwendung in ihr Gegenteil verkehren und für unser Programm und unser Umentwerfen als Generatoren nutzen. Inwiefern wir Sie dabei verfremden müssen oder die Methode eines Technologietransfers anwenden werden oder am Ende sogar „Erfindungen“ oder Wiederentdeckungen skizzieren wollen – wer weiß das schon …

Datum
03.11.2020

Ort
zoom

Zeit
13:00 – 15:00 Uhr

Personen
Reem Almannai, Laura Behrends, Marie Bauer, Florian Fischer, Mathias Stelmach