ÄSTHETIK UND MORAL (MA-Projekt) – Einführung

Studio Almannai Fischer

Projekte einer unvollendeten Moderne – Justizgebäude

Wenn wir unbeirrt von allen notwendigen Zweifeln mit allen uns legitim zur Verfügung stehenden Mitteln die intelligenteste oder sachlichste Lösung einer architektonischen Frage suchen, wie fangen wir dann an? Und wenn wir den (juristischen) Prozess zum diskursiven und rhetorischen Teil eines Entwurfes machen wollen, was passiert dann – wohin führt uns das? Im Sommersemester 2021 möchten wir uns abermals auf nichts verlassen, was wir schon wissen oder schon mal irgendwie so gemacht haben. Wider die Routinen also! Unser Entwurf wird sich mit einer Erweiterung für bestehende Justizgebäude in Bayern befassen. Ultra-realistisch in seiner Aufgabenstellung – fast konventionell. Es wird um Ausdruck gehen, um architektonische Raffinessen, um eine Form von Gestaltung sogar – genauso wie auf der anderen Seite um einen trockenen Funktionalismus und um technische Sorgfalt und Plausibilität. Und keine Sorge – die „schnelle Schönheit“ wird uns auch hier genauso wenig helfen wie im letzten Semester – modische Abziehbilder verurteilen wir sowieso … Was natürlich eine gewagte Behauptung ist, wenn wir gleichzeitig die Schönheit rechtsstaatlicher Prinzipien hoch halten wollen. Und genau das wird ein zentrales, den Entwurfs(Prozess) strukturierendes Element sein: Drei große szenisch inszenierte Gerichtsprozesse werden das Semester gliedern und bereichern:  1) Gegen die Form.* 2) Gegen den Mangel.* 3) Gegen die Autorität.* Im Zweifel für die Angeklagten. 

Bearbeitung in 2er Gruppen. *Titel vorläufig

Datum
14.04.2021

Ort
zoom Ort
Online Veranstaltung

Zeit
10:00 – 11:00 Uhr

Personen
Reem Almannai, Laura-Sophie Behrends, Florian Fischer, Mathias Stelmach