DINOSAURIER JUNIOR (BA-2) – Kolloquium Rolf Enzel

Studio Rolf Enzel

Das Einfamilienhaus steht derzeit mächtig unter Druck. Zu recht. Es ist schon lange als Lösung für die Wohnungsfrage ein (nutzloser) Dinosaurier. Gleichzeitig ist es immer noch die prädestinierte Bauaufgabe für allgemeine architektonische Versuche und für Erstlingswerke junger Architekt*innen. Diesen Konflikt werden wir erst einmal nicht auflösen, dafür aber produktiv nutzen. Indem wir prototypische und epigonische Beispiele spekulativ in Beziehung setzen und uns anschliessend und über Bande etwas anderem widmen. 

Das moderat große Mehrfamilienhaus (8-10 WE) anstelle von Einfamilienhäusern etwa in gut erschlossenen städtischen Wohnquartieren ist Problem und Lösung gleichermaßen. Nicht nur, dass immer noch schönste Gartengrundstücke mit altem Baumbestand komplett mit Tiefgargen für die anderen Dinosaurier – SUVs – unterhöhlt werden, nein die nahezu unkontrollierte, spekulative, wenig nachhaltige Immobilienblasenarchitektur ist – ideel wie ästhetisch – echt arm und kostet dabei noch sehr viel Geld. Gleichzeitig könnten diese moderat großen, aber durchaus ausreichend kompakten und komplexen Körper eine wunderbare Bauaufgabe sein. Sie könnten ihre Quartiere im mehrfachen Sinne verdichten und doch auf ganz andere Weise großzügig werden lassen. Wenn wir jetzt auch noch die Monofunktionalität, die Unflexibilität und die soziale Ignoranz dieser Gebilde in Frage stellen, na dann würden wir schon eine hinreichend belastbare Brücke auf die “gute Seite” errichten.

 

 

Datum
13.04.2021

Ort
zoom Ort
Online Veranstaltung

Zeit
11:30 – 13:00 Uhr

Personen
Rolf Enzel, Mathias Stelmach